„Drunten vor der Haustür steht a B’soffener
Und i hör wie der „Heil Hitler“ schreit
Aufsteh, anziagn, owegehn, in d‘ Goschn haun
Des is alles was i machen möcht
A wann des nix ändert, mir hilft’s wenigstens
Weil mir is vor Wut im Bauch ganz schlecht“
So beschrieb Georg Danzer im „Alten Wessely“ seinen Zugang zu Alt- und Neonazis. Als eine zentrale Figur der Friedensbewegung der 1980er schadete ihm solch Liedgut keineswegs. Den PazifistInnen und Proto-Grünen jener Zeit schien klar, dass zum Weltfrieden auch die Bekämpfung seiner Gegner gehört. Dass man auch mal wütend sein darf und etwas macht, dass vielleicht nicht besonders klug ist, aber halt in diesem Moment doch angebracht: Wie jemanden „in die Goschen zu hauen“, weil der „Heil Hitler!“ schreit.
Auch Woody Guthrie, US-amerikanische Folk-Ikone, Schöpfer u. a. von „This Land is your Land“, der inoffiziellen Nationalhymne der USA, hatte eine nicht ganz so friedliebende Botschaft als Inschrift auf seiner Gitarre: This Machine kills Fascists.
In der heutigen Zeit der political correctness und des Massenkonsums von Psychopharmaka ist das schon ein bisserl anders. Allein das Eingeständnis von Hass – selbst auf Rechtsextreme – gilt als verwerflich. Ein Liedzitat auf einem Transpi bringt die (ehemalige Musikerin) Glawischnig (Lieblingslied „Feelin`good“ von Michael Buble… ) soweit, ihrer eigener Jugendorganisation mit Rauswurf zu drohen. Dabei ist „Scheiß-Rassisten“ von Quetschenpaua ein wunderbares Lied in bester Folk-Tradition. Geschrieben voll Wut nach mehreren Morden von Neonazis, ist es natürlich zeilenweise etwas plakativ. Aber es enthält auch gegen Ende eine Passage, die schon vieles ausdrückt, was man zum Thema Antifaschismus & Gewalt bedenken muss:
„Dabei gilt es auch darauf zu achten
Und ich hoff dass das noch so viele kapieren
Dass wir nicht so skrupellos werden wie diese Nazis
Oder die, die uns regieren.“
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Hass
danke! wirklich gute antwort, hoffentlich erreicht sie viele menschen!