Ich weiß ja gar nicht, was ich noch schreiben soll, zur Linzer SPÖ und ihren rechtsextremen Freunden von den „Grauen Wölfen“. Alles ist geschrieben, alles gesagt, die Karten sind am Tisch und geändert hat sich nichts, gar nichts. Nur dieses eine Foto noch! Das will ich euch nicht vorenthalten, weil es fast symbolisch ist für die Unverfrorenheit, ja für die Frechheit mit der Herr Luger seine Freundschaft pflegt.
Entstanden vor wenigen Tagen bei einem Empfang der SPÖ für ihre Kameraden aus dem Spektrum des politischen Islam und eben von Avrasya, dem Verein der faschistischen Grauen Wölfe. Der Herr neben Luger ist Kamil S. Kamil S. ist ein „Grauer Wolf“. Kamil S. ist vor nicht einmal einem Jahr recht bekannt geworden, er hat, während die Schlacht zwischen den KurdInnen und dem IS um Kobane tobte, unmissverständlich Stellung bezogen: „Ich hoffe, dass jeder YPG-PKK-Peschmerga Terrorist in Ain al Arab qualvoll verreckt.“ (Ain al Arab ist der arabische Name von Kobane).
Dafür wurde er berühmt: Standard, Kurier, profil, ungezählte antifaschistische und demokratische Organisationen und selbst die FPÖ haben ihn zitiert. Googeln sie mal „qualvoll verreckt“.
Und Herr Luger hat in diesen Tagen, während das Faschistenpack mordend und brandschatzend durch die Türkei zieht, nichts Besseres zu tun als diese Leute einzuladen und mit ihnen zu posieren.
Ich weiß ja gar nicht, was ich noch schreiben soll, zur Linzer SPÖ und ihren rechtsextremen Freunden von den „Grauen Wölfen“.
Geschätzter Herr Rammerstorfer! Ich möchte nicht die ganze Avrasya-Diskussion aufwärmen, sondern nur zu diesem Foto Stellung nehmen:
Der Herr am Foto war weder mir noch Bürgermeister Klaus Luger bekannt. Er stellte sich als Vertreter der Stadt Eskişehir vor – bekanntlich eine Partnerstadt von Linz – und überreichte nach eigene Angaben ein Geschenk des dortigen Bürgermeisters. In der Tasche, die offensichtlich vom Tourismusverband Eskişehir stammt, waren übrigens einige Eskişehir-Tourismusbroschüren.
Mit jemandem, der derart menschenverachtende Aussagen wie offenbar Herr S. tätigt, würde sich Bürgermeister Luger niemals wissentlich fotografieren lassen. Dass er solche Aussagen entschieden ablehnt, ist denke ich selbstverständlich.
Jakob Huber
SPÖ-Linz Geschäftsführer
Sehr geehrter Herr Huber,
ich danke für ihre Antwort. Ich muss mich jetzt etwas bemühen, nicht allzu zynisch zu werden, zumal sie ja nichts für diese Misere können (oder nicht viel). Wie dem auch sei: Ich dachte eigentlich schon, dass sich die beiden kennen. Es ist ja auch nicht das einzige Foto, das von den beiden existiert. Und da viele Linzer SP-Politiker Veranstaltungen der „Grauen Wölfe“ besuchen, habe ich halt angenommen, man kennt sich. Auch weil Herr Luger bei der von mir erwähnten Veranstaltung gemeinsam mit dem Vorsitzenden von Avrasya, Herrn Güvenc, in der ersten Reihe saß, dachte ich, da wird er den Kamil sicher auch kennen. Und weils auch so nette Erinnerungsfotos von anderen SP-PolitikerInnen mit Herrn Kamil S. gibt. Und Herr Kamil S. die Linzer SP ja aktiv unterstützt (ob er Parteimitglied ist weiß ich nicht, aber da haben sie sicher Überblick).
Wenn sie unbedingt wollen, können wir gern noch ein paar Jahre Spielchen spielen. Aber ihnen schadet es und mir wird es schon ziemlich fad! Also überlegen wir uns mal was anderes?
Freundschaft,
Thomas Rammerstorfer