Brauntöne – rechtsextreme Jugendkulturen und ihre Musik

Rechtsextremismus ist zur größten Jugendbewegung geworden – auch und gerade in Österreich. „Nazi sein“ ist in und längst beschränken sich faschistische Ideen und Sprüche nicht mehr auf Unterschicht-Millieus. Wichtigstes Propagandamittel ist Musik: „Primär ist es die Musik die den Weg in die rechtsextreme Szene ebnet“ hat der Verfassungsschutz richtig erkannt – freilich ohne bis dato irgendwelche Konsequenzen daraus zu ziehen. So konnten und können braune Bands und Barden in den vergangenen Jahren in Österreich meist ohne Probleme auftreten.

Markus Rachbauer und Thomas Rammerstorfer laden ein zu einer Geisterbahnfahrt in die musikalischen Abgründe der braunen Rattenfänger, deren musikalisches Repertoire sich längst vom Skinhead-Rock in fast jede denkbare Musikrichtung erweitert hat – vom Nazi-Metal, Hate Core, Dark Wave bis hin zu Techno, Hip Hop und Schlager-/Schunkellieder.

Der Vortrag „Brauntöne“ lief mittlerweile rund 40 mal vor insgesamt über 1400 ZuhörerInnen in Österreich und Deutschland. Veranstalter waren Jugendzentren, politische Gruppen, Schulen, Kulturvereine und die Pädagogische Hochschule von Linz.

Bei Interesse einfach Nachricht senden. Termin und Finanzielles nach Vereinbarung.

Links zu unsrem Vortrag:

Der Standard: www.derstandard.at/1244460865593/Neonazi-Szene-Rechtsrock-als-Einstiegsdroge

Vero-online: www.vero-online.info/page.php?id=1446

Freies Radio Salzkammergut: www.cba.fro.at/show.php?lang=de&eintrag_id=14126

Volksstimme: www.kvinfoladenwels.wordpress.com/2009/10/13/des-deutschen-spiesers-wunderhorn-nazimusik-ist-massentauglich/

NLF – Spielverbot für braune Bands

Die Bands „Kroda“, „Djur“ und „Saltus“ dürfen beim „Northern Lights Festival“ nicht auftreten, die ebenfalls aufgrund ihrer unklaren Positionierung zum Rechtsextremismus kritisierten Bands „Baptism“, „Moredhel“ und „Dies Ater“ bleiben hingegen auf dem Line-Up.

Quelle: „Kurier“ vom 16. Juni 2011

„Northern Lights Festival“ findet statt

Wie heute bekannt wurde, wird das „Northern Lights Festival“ in Reichenthal stattfinden können. Drei Bands sollen aber nicht auftreten dürfen, die Band „Djur“ hatte vor wenigen Tagen schon freiwillig abgesagt. Im Folgenden finden sich Links zu Medienberichten der letzten Tage.

Vortrags-Angebot: „Graue Wölfe – Rechtsextremismus aus der Türkei“

Zum Inhalt:

– Die Entstehung des türkischen Nationalismus am Ende des Osmanischen Reiches
– Kemalismus und die türkische Republik
– Die politische Entwicklung der Türkei von 1945 bis heute: Vom Beginn des Mehrparteiensystems nach dem zweitem Weltkrieg über die bürgerkriegsähnlichen Zustände der 70er und 80er bis zur Eskalation des Kurdistankonfliktes – und der relativen Normalisierung der letzten Jahre
– Die Ideologie der türkischen Faschisten
– Organisationen der türkischen Faschisten in Österreich
– Zwischen Militanz und Anpassung: „Graue Wölfe“, Islamisten und die österreichischen Parteien
– Der Kampf um die Jugend: Vaterlands-Rap aus der Türkei (mit Hörbeispielen)
– Exkurs: Nationalismus unter MigrantInnen. Ein bisschen was zum kurdischen, kroatischen, serbischen und tschetschenischen Exil-Nationalismen, insbesondere zu deren jugendkulturellen Erscheinungsformen (mit Hörbeispielen)

Zum Vortragenden:

Thomas Rammerstorfer, geb. 1976, recherchiert zu österreichischem und türkischem Rechtsextremismus. Diverse Veröffentlichungen dazu in Volksstimme, Kupf-Zeitung, OÖ. Planet, Antifa-Info, Yeni Hayat, Leeza-News, Die Arbeit etc. , Mitarbeit im Rechercheteam von Corinna Milborn für das Buch Gestürmte Festung Europa, seit 2008 mit dem Vortrag Brauntöne – rechtsextreme Jugendkulturen und ihre Musik unterwegs. Mitarbeiter beim Infoladen Wels und der Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit (www.leeza.at)

Kontakt: t.rammerstorfer[at]gmx.at

Vortrags-Angebot: „Brauntöne – Rechtsextreme Jugendkulturen und ihre Musik“

Thomas Rammerstorfer und Markus Rachbauer beleuchten in ihrem mit Bildern und Tonbeispielen unterlegten Vortrag sowohl die Geschichte des Rechtsrock als auch die aktuellen Tendenzen in den Szenen (Neonazistischer Black Metal, LiedermacherInnen, brauner Techno, NS-Hardcore usw.). Nach Möglichkeit wird auf die regionale Szene des Veranstaltungsortes eingegangen. Optional können auch rechtsextreme Kleidungsmarken und Codes/Symbole  thematisiert werden. Referenten: Markus Rachbauer (Wels) studierte Politikwissenschaft und arbeitet als Vermittler in Gedenkstätten für Opfer des Nationalsozialismus. Thomas Rammerstorfer (Linz) recherchiert seit 15 Jahren zu Rechtsextremismus und verwandten Themen, ist Mitglied der Redaktion von Context XXI und Mitarbeiter der „Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit“.

Kontakt: t.rammerstorfer[at]gmx.at

„Kurier“-Artikel: „Ewiggestrigen Spuk nicht zulassen“

Artikel aus dem „Kurier“ vom 10.6.2011

„Ewiggestrigen Spuk nicht zulassen“

OÖ: Die Israelitische Kultusgemeinde fordert ein Verbot des geplanten Metal-Festivals „Northern Lights“.

Der Widerstand gegen das am 24./25. Juni geplante Metal-Festival „Northern Lights“ in Reichenthal zieht immer weitere Kreise. Wie berichtet, sind dort Musik-Gruppen eingeladen, die dem Rechtsextremismus nahe stehen.

Die Veranstalter behaupten zwar beharrlich, die eingeladenen Bands seien völlig unpolitisch, doch das von Antifaschisten zu Tage geförderte Belastungsmaterial vermittelt ein gänzlich anderes Bild: Demnach scheinen vor allem die Gruppen „Kroda“, „Saltus“, „Dies Ater“, „Djur“ und „Baptism“ mit der rechtsradikalen Szene bestens vernetzt.

Erhebungen des Verfassungsschutzes dürften diese Einschätzung untermauern. Neben der SPÖ, den Grünen und der KP fordern jetzt auch die ÖH-Linz und der ÖGB ein Verbot der Veranstaltung.

„Jugendliche, die in die braune Szene einsteigen, tun das meist über einschlägige Musik. Deshalb sind klare Gegenmaßnahmen notwendig“, betont Sepp Wall-Strasser, stellvertretender Landessekretär im ÖGB. Eine wachsame Demokratie dürfe ewiggestrigen Spuk nicht zulassen.

IKG

Als ungeheuerlichen Affront wertet der Bundesverband Israelitischer Kultusgemeinden (IKG) das Festival: „Das Ansinnen, rechtsradikale Musikgruppen nach Österreich zu bringen und damit den Nährboden für derartiges Gedankengut, insbesondere in der Jugendszene, zu bereiten, stellt eine nicht zu tolerierende Provokation dar.“

Die Entscheidung darüber, ob die gesamte Veranstaltung verboten oder lediglich einzelne Bands nicht auftreten dürfen, liegt nun bei der BH Urfahr-Umgebung und dem VP-Bürgermeister von Reichenthal. Mit einem Entschluss ist aber frühestens nächste Woche zu rechnen.

Auf der „Northern Lights“-Homepage werden Antifaschisten unterdessen wild bedroht: „Falls ihr überhaupt den Arsch in der Hose habt, bei mir aufzukreuzen, beschwert euch nachher nicht, wenn euch Körperteile fehlen. „

Quelle (Kurier)