Schlagwort-Archiv: Avrasya Linz

Morgen: Großveranstaltung der rechtsextremen „Graue Wölfe“ in Langenstein/Oberösterreich

Morgen, Samstag, den 23. November 2019, wird Langenstein Besuch bekommen: Die Rechtsextremen der „Türkischen Föderation“ bzw. des Linzer Vereins „Avrasya“ haben sich angekündigt. Mit ihnen hunderte AnhängerInnen der Grauen Wölfe aus Österreich und Deutschland. Aus Wien reist man mit Bussen an.
Was wird geboten? Ein Konzert dreier Stars der nationalistischen Musikszene: Osman Öztunc, Gökhan Tekin und Ahmet Güven. Alle drei quasi „Parteisänger“ der MHP, der Partei der „Grauen Wölfe“. Der Veranstaltungsort wurde lange geheim gehalten, nur telefonisch bekannt gegeben: Laut „Grauen Wölfen“ ist es die Stocksporthalle des ATSV Langenstein im Bezirk Perg. Keine große Überraschung, beim letzten ganz großen Event von Avrasya war man ebenfalls hier zu Gast. Die Bilder und Videos aus dem Jahr 2017 machen eigentlich wenig Lust auf mehr: Hunderte Menschen, die Fahnen der MHP bzw. diverser „Turkstaaten“ schwenken, den (mittlerweile verbotenen) „Wolfsgruß“ zeigen. Kinder, die in Militäruniform nationalistische Parolen dreschen. Eine junge Frau, die eine Fahne mit der Aufschrift „Rehber Kuran hedef Turan“ schwenkt: „Unser Weg ist der Koran, unser Ziel Turan (= das großtürkische Reich)“.

Die Adresse des Events bekommt man über eine Kontakt-Telefonnummer, die auch „Vizyon Türk“ nutzt. Vizyon Türk zeigt türkische Filme in diversen Megaplexen. Der Filmverleih scheint ein gutes Business für die „Grauen Wölfe“, seit dem Vorjahr ist man mit der „Cinedex OG“ europaweit im Geschäft. Gezeigt wird leichte Kost, aber auch faschistische Propagandastreifen. Einer der beiden Teilhaber von Cinedex ist Abdurrahman A., der 2016 als „Wolfsgrüßer“ in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen bekannt wurde und auch bei „Avrasya“ dabei ist. Sollte man in Langenstein eigentlich mitbekommen haben: Die Gedenkstätte liegt keine zwei Kilometer entfernt, auf dem Gemeindegebiet von Langenstein selbst befindet sich Gusen.

Zum Thema ATSV-Halle: Die „Reservierung für Veranstaltungen“ läuft laut Homepage über Bürgermeister Aufreiter (SPÖ). Graue-Wölfe-Veranstaltungen im Einflussbereich der SPÖ waren auch 2019 keine Seltenheit. Im Jänner gab es in Linz eine Veranstaltung im Volkshaus Harbach. Im April ein Fußballturnier („Turan Turnier“) auf einem ASKÖ-Platz.

Großveranstaltung der „Grauen Wölfe“ in Linz

Im Oktober wird es in Linz gleich zwei Großveranstaltungen der rechtsextremen Szene geben. Am 29. Oktober treffen sich die „Verteidiger Europas“, ein buntes Sammelsurium aus FPÖlern, Islam-Hassern und Verschwörungstheoretikern (siehe z. B. hier).

Schon drei Wochen vorher laden die türkischen „Grauen Wölfe“ in Gestalt ihres Linzer Ablegers „Avrasya“ zu einem „Grillfest“ bzw. „Herbstfest“ („Sonbahar Şenliği“). Geplant ist die Veranstaltung gleich dreitägig, von 7. bis 9. Oktober 2016. Als Ort wird auf den Plakaten nur die Adresse Franckstraße 6 – 8 angegeben. Dort residierte u. a. die EC Logistics Gmbh (ein ÖBB-Tochterunternehmen). Neben kulinarischen und sonstigen Genüssen der harmloseren Art wird natürlich die rechtsextreme Propaganda hier nicht zu kurz kommen, dafür sorgen die angekündigten Auftritte der holländischen Musiker Gökhan Tekin und Ali Karagöz sowie des Fahnenschwingers Can Türkoğlu – alles bekennende „Graue Wölfe“. Gäste haben sich mittlerweile aus ganz Österreich angekündigt.

„Avrasya“ stand dieses Jahr schon mehrmals in der Kritik. Im März hatte sich ein Vorstandsmitglied des Vereins beim rumalbern bzw. Zeigen des „Wolfsgrußes“ in der Gedenkstätte Mauthausen gezeigt (siehe hier). Im Juni wurde eine angemeldete kurdische Kundgebung am Hauptplatz angegriffen, eine junge Frau niedergeschlagen (siehe hier).

Oberösterreich muss sich wieder mal fragen, warum die rechtsextremen Szenen gerade hier so aktiv sind – und was man dagegen tun könnte. Die „Kopf-in-den-Sand“-Taktik der Landespolitik hat bis dato jedenfalls nur den Faschisten genutzt.

Veranstaltungsankündigungen auf Facebook:

sonbahar

sonbahar2

Linzer SP & Graue Wölfe: Ein neuer Tiefpunkt.

Ich weiß ja gar nicht, was ich noch schreiben soll, zur Linzer SPÖ und ihren rechtsextremen Freunden von den „Grauen Wölfen“. Alles ist geschrieben, alles gesagt, die Karten sind am Tisch und geändert hat sich nichts, gar nichts. Nur dieses eine Foto noch! Das will ich euch nicht vorenthalten, weil es fast symbolisch ist für die Unverfrorenheit, ja für die Frechheit mit der Herr Luger seine Freundschaft pflegt.
Entstanden vor wenigen Tagen bei einem Empfang der SPÖ für ihre Kameraden aus dem Spektrum des politischen Islam und eben von Avrasya, dem Verein der faschistischen Grauen Wölfe. Der Herr neben Luger ist Kamil S. Kamil S. ist ein „Grauer Wolf“. Kamil S. ist vor nicht einmal einem Jahr recht bekannt geworden, er hat, während die Schlacht zwischen den KurdInnen und dem IS um Kobane tobte, unmissverständlich Stellung bezogen: „Ich hoffe, dass jeder YPG-PKK-Peschmerga Terrorist in Ain al Arab qualvoll verreckt.“ (Ain al Arab ist der arabische Name von Kobane).
Dafür wurde er berühmt: Standard, Kurier, profil, ungezählte antifaschistische und demokratische Organisationen und selbst die FPÖ haben ihn zitiert. Googeln sie mal „qualvoll verreckt“.
Und Herr Luger hat in diesen Tagen, während das Faschistenpack mordend und brandschatzend durch die Türkei zieht, nichts Besseres zu tun als diese Leute einzuladen und mit ihnen zu posieren.
Ich weiß ja gar nicht, was ich noch schreiben soll, zur Linzer SPÖ und ihren rechtsextremen Freunden von den „Grauen Wölfen“.
lugersezer

„…dann seid ihr dran“: Linzer „Graue Wölfe“ hetzen gegen ArmenierInnen

In der Türkei wird am Vorabend des 100. Jahrestages des Beginns des Völkermordes an den ArmenierInnen dieser von Faschisten gefeiert und für anti-armenische Provokationen genutzt. Dort wurden von „Grauen Wölfen“ dutzende Transparente mit der Aufschrift „Wir freuen uns, dass unser Land von den Armeniern gereinigt wurde. Gratulation zum 100. Jahrestag. Wir sind stolz auf unsere Großeltern!“ verbreitet, siehe
http://www.thomasrammerstorfer.at/2015/02/24/graue-woelfe-feiern-genozid-an-den-armenierinnen/

Auch in Österreich verbreiteten die AnhängerInnen der Ultranationalisten revisionistische Propaganda und kaum verhohlene Drohungen. Um die angenommene Niederträchtigkeit der ArmenierInnen zu belegen, wird besonders gerne auf ein Ereignis aus dem armenisch-aserbaidschanischen Krieg zurückgegriffen, dem so genannten „Massaker von Chodschaeli“. In Chodschaeli (türk. Hocaeli) kamen unter nicht geklärten Umständen zumindest 100, nach anderen Angaben sogar mehrere hundert aserbaidschanische ZivilistInnen zu Tode. Während die – mit der Türkei verbündeten – Aseris von einem Massaker oder gar von einem Völkermord sprachen, wird diese Version vielfach angezweifelt. „Ich bezweifle, dass die Armenier den Aserbaidschanern erlaubt hätten, ihre Toten einzusammeln, wenn die Vorwürfe eines Massakers wahr wären.“, meinte selbst der ehemalige Präsident Aserbaidschans, Ajas Mutalibow. Einen ausführlichen und ausgewogenen Bericht zu den Ereignissen gibt es auf wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Chodschali

Freilich kann an dieser Stelle das Ereignis nicht aufgeklärt werden; auch soll keineswegs bestritten werden, dass es auch von Seiten der armenischen Republik im Berg Karabach-Konflikt zu Kriegsverbrechen kam. Doch den heimischen „Grauen Wölfen“, insbesondere „Avrasya Linz“ scheint es ohnehin weniger um die Wahrheitssuche zu gehen, sondern um Propaganda und Drohungen. So heißt es in der Werbung für eine Veranstaltung zum Thema: „Die Knechtschaft wird enden, dann seid ihr dran. Die sich als Armenier bezeichnen, von denen hört man nichts zur Zeit!“ („Bu esaret kalkacak size gelecek sıra, Ermeni’yiz diyenler ses vermiyor bu ara!“).

In einem posting zum Thema des auch von „Avrasya Linz“ als „Völkermord“ („soykırım“) bezeichneten Ereignisses den ArmenierInnen zu drohen: „dann seid ihr dran“ („size gelecek sıra“), dass lässt wohl wenig Interpretationsspielraum offen.

Verbreitet wurde das Ganze direkt über den Avrasya-Account, aber auch von Obmann Davut Güvenc, siehe:
avrasyaermeni