Logik ist nicht so ihre Stärke: Mit einem afro-amerikanischen Musikstil, dem Rap, wollen Linzer Rechtsextreme die deutsche Kultur retten. Eingeladen wurde der deutsche Gesinnungsgenosse Patrick Bass, der sich unter dem Namen „Komplott“ mit wenig Flow, aber umso mehr Schmalz durch seine Tracks quält.
Am 9. Februar soll es soweit sein. „Komplott“ möchte im Linzer „Khevenhüller“-Zentrum der rechtsextremen „Identitären“ auftreten. Wer zum Sprechgesangs-Event will, des „Komplotts“ erstes in Österreich, muss sich vorher per mail anmelden. Zum öffentlichen Auftritt reicht der deutsche Heldenmut anscheinend noch nicht.
„Komplott“ selbst kämpft in seinen reichlich wehleidigen Texten gegen das „Scheissystem“ (Track „Licht“), ist angeblich „immer bereit alle Feinde zu zerschlagen“ (Track „Gestern und morgen/Teutonische Wut“), meint, er „zerficke deine heile Welt du räudiges Puffkind“ und wünscht sich „so lang hier noch Deutsche stehen, wollen wir eure Fäuste sehen“ (Track „Betonblock“ mit Chris Ares), weil „wir werden unsere Fahne tragend in den Heldenkampf marschieren“ (Track „Europa“) usw. usf… der reichlich pubertär duftende Sermon ließe sich noch beliebig lange fortsetzen.
Der Veranstaltungsort, das Khevenhüller-Zentrum in Linz-Urfahr ist nicht nur Stützpunkt der „Identitären“, hier findet sich auch die Burschenschaft „Arminia Czernowitz“, deren Mitglieder die Linzer FPÖ dominieren, sowie ein Studentenheim.
Das letzte bekannt gewordene Neonazi-Konzert in Oberösterreich fand im Mai 2017 bei der FPÖ-nahen Burschenschaft Germania in Ried im Innkreis statt. Oberösterreich ist unter der schwarz-blauen Landesregierung wieder verstärkt das Zentrum rechtsextremer Aktivitäten geworden. Schon morgen, dem 22. Jänner, findet eine rechte Kundgebung in Steyr statt, am 26. Jänner folgt die Jahreskonferenz der „Identitären“ Österreichs in Linz.
Weitere Infos zu „Komplott“ (ohne Gewähr) siehe hier.